Die Gesellschaft für Geschichte der Wissenschaften, der Medizin und der Technik e. V. (GWMT) führt die jährliche Vergabe des Förderpreises, der bis 2017 durch die Deutsche Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik e.V. (DGGMNT) 17 mal vergeben worden war, fort. Durch den Förderpreis werden Forschungsarbeiten von Nachwuchswissenschaftler*innen (in der Regel nicht älter als 40 Jahre) aus dem Gebiet der Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik anerkannt und gefördert. Der Förderpreis ist mit 1.250,- Euro dotiert und umfasst eine Urkunde der GWMT.
Die Reisekosten zur Preisverleihung werden bis zur Höhe der Bahnfahrt 2. Klasse übernommen. Zur Teilnahme aufgefordert und berechtigt sind Forschende, die sich in ihren Qualifikationsarbeiten (Magister- und Diplomarbeiten oder Dissertationen) mit Themen aus den Gebieten der Geschichte der Medizin, Wissenschaft oder Technik befasst haben. Die eingereichten Arbeiten sollen einen innovativen Beitrag (z. B. in Hinsicht auf Fragestellung, Quellenmaterial oder methodisches Vorgehen) zum Fach leisten; dies gilt gleichermaßen für theoretisch, methodisch oder empirisch ausgerichtete Arbeiten. Da der Preis der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung dient, sind Habilitationsschriften vom Förderpreis ausgenommen. Die Forschungsergebnisse (Magister- oder Diplomarbeiten sowie Dissertationen) bzw. deren Veröffentlichungen sollen nicht älter als zwei Jahre sein. In der Regel sollen die Arbeiten in deutscher Sprache abgefasst sein.
Der Bewerbung sind zwei Exemplare der Qualifikationsarbeit (eine gedruckte sowie eine elektronische (pdf) Version) zum Verbleib sowie ein Lebenslauf beizulegen. Die Bewerbungen müssen bis zum 31. März 2023 bei dem Vorsitzenden des Preisvergabekomitees der GWMT, Fabian Link, eingehen:
Bisherige Preisträger*innen
- 2022, Philipp Kröger (Siegen): „Das vermessene Volk. Nationalitätenstatistik und Bevölkerungspolitik in Deutschlands östlichen Grenzländern (1860-1945)“.
- 2021, Susanne Schmidt (Berlin): „Midlife Crisis. The Feminist Origins of a Chauvinist Cliché“.
- 2020, Lucia Aschauer (Paris): „Gebärende unter Beobachtung. Die Etablierung der männlichen Geburtshilfe in Frankreich (1750-1830)“.
- 2020, Martin Schmitt (Darmstadt): „Digitalisierung der Kreditwirtschaft. Computereinsatz in den Sparkassen der Bundesrepublik und der DDR, 1957-1991“
- 2019, Linda Richter (Frankfurt): „Semiotik, Physik, Organik. Formen des Wissens vom Wetter, 1750-1850“.
- 2018, zu gleichen Teilen Anja Sattelmacher (Berlin): „Anschauen, Anfassen, Auffassen: Eine Wissensgeschichte mathematischer Modelle“; Christian Zumbrägel (Karlsruhe): „Viele Wenige machen ein Viel“: Eine Technik- und Umweltgeschichte der Kleinwasserkraft (1880–1930)“.
- 2017, Anton F. Guhl (Karlsruhe): „Wege aus dem ‚Dritten Reich‘. Die Entnazifizierung der Hamburger Universität als ambivalente Nachgeschichte des Nationalsozialismus“.
- 2016, Katharina Kreuder-Sonnen (Siegen): „Wie man Mikroben auf Reisen schickt – Zirkulierendes baktereologisches Wissen, polnische Seuchenpolitik und biomedizinische Wissenschaften 1885-1939“.
- 2015, zu gleichen Teilen: Christian Reiß (Jena): „Die Geschichte des mexikanischen Axolotls als Labortier, 1864-1914: Verbreitungswege, Infrastrukturen, Forschungsschwerpunkte“; Moritz von Brescius (Florenz): „Empires of Opportunity: German scholars between Asia and Europe in the 1850s“.
- 2014, Fabian Link (Frankfurt a.M.): „Burgen und Burgenforschung im Nationalsozialismus. Wissenschaft und Weltanschauung 1933-1945“.
- 2013, zu gleichen Teilen: Stefanie Klamm (Berlin): „Strategien archäologischer Visualisierung im 19. Jahrhundert“; Nils Gütler (Berlin): „Das Kosmoskop. Karten und ihre Benutzer in der Pflanzengeographie des 19. Jahrhunderts“.
- 2012: Nadine Metzger (Erlangen-Nürnberg): „Wolfsmenschen und nächtliche Heimsuchungen“.
- 2011: Ina Heumann (Berlin): „Populäres Wissen. Wissenskommunikation im deutsch-amerikanischen Vergleich“.
- 2010: Milena Wazeck (Berlin): „Einsteins Gegner“.
- 2009, zu gleichen Teilen: Veronika Lipphardt (Berlin): „Biologie der Juden. Jüdische Wissenschaftler über ‚Rasse‘ und Vererbung, 1900-1935″; Silvia Berger (Zürich):“Bakterien in Krieg und Frieden. Eine Geschichte der medizinischen Bakteriologie in Deutschland, 1890-1933“.
- 2008: Julia Voss (Berlin): „Darwins Bilder: Ansichten der Evolutionstheorie 1837-1874“.
- 2007: Markus Krajewski (Weimar): „Restlosigkeit. Weltprojekte um 1900“.
- 2006, zu gleichen Teilen: Catarina Caetano da Rosa (Berlin): „Androiden im 18. Jahrhundert“; Siegfried Bodenmann (Riehen/ Schweiz): „Mandarine oder Melone: Die Kontroverse um die Gestalt der Erde und die französische Lapplandexkursion 1736-1737“.
- weitere Preisträger*innen: Christina Brandt (2005); Marietta Meier, Gisela Hürlimann, Brigitta Bernet (2004); Andreas Fickers (2003); Jan Frercks (2002); Friedrich Steinle (2001).